Aktualisiert am :28.10.08

 

8.September 1995: Ich bin da. Gerade hab ich was total verrücktes erlebt. Bis vor kurzem war ich noch in meiner Mama drin. Da war es so gemütlich, warm und dunkel. Aber dann wurde ich plötzlich immer wieder gedrückt und gedrückt. Immer fester. Und das dauerte ewig! Mama gefiel das auch nicht. Ich hörte sie nämlich jammern. Irgendwann dachte ich schon, mein Herz hört zu schlagen auf, so anstrengend war das. Und dann stachen die mir noch eine Nadel in den Kopf und saugten da ein bißchen Blut raus. Dann kam so ein unfreundlicher Mann, der meiner Mama eine Nadel in den Rücken stach und daraufhin ließ sie locker und ich rutschte immer tiefer nach unten. Da begann Mama noch fester zu drücken als vorher und auf einmal fiel ich aus ihr raus! Das war ein Schreck! Kalt, hell, laut! Furchtbar! Auf einmal hörte ich ein ganz neues Geräusch - meine Stimme! Und dann lag ich auf Mama und sie streichelte und tröstete mich. Das war schön. Ich wollte gar nicht mehr weg von ihr, aber ich war ja noch so glitschig, also badete mich Papa in wunderbar warmen Wasser. Dann durfte ich zurück zu Mama. Sie ließ mich an ihrer Brust nuckeln. Das war so schön, daß ich bald einschlief. Ich bin vielleicht fertig!

3 Tage alt: So eine Frau, die sich Kinderärztin nennt, hat gesagt, ich hätte Gelbsucht. Deshalb muß ich jetzt oft in so einem warmen Kasten unter blauem Licht liegen. Ist nicht ungemütlich, obwohl ich lieber bei Mama wäre.

1 Woche alt: Heute hat mich Mama in ein Ding namens Maxi-Cosi gesetzt und wir sind nach Hause gefahren. Mama und Papa waren ganz stolz und haben mir erzählt, daß ich jetzt hier leben werde. Ist mir recht. Wichtig ist, sie bleiben in meiner Nähe.

1.Oktober 1995: Heute sind wir zur Kirche gefahren. Mama hat mir ein langes Kleid angezogen. Die ganzen Verwandten waren auch da. Ein Mann mit einem schwarzen Kittel hat geredet. Und ich hatte so einen Hunger und bekam nichts zu essen, obwohl ich weinte. Der Mann leerte mir Wasser über den Kopf und alle wurden ganz feierlich und Mama weinte auch. Vielleicht hatte sie auch Hunger.

5 Wochen alt: Heute waren wir bei einem Mann namens Kinderarzt. Der hat mich untersucht. Seiner Meinung nach bin ich gesund. Der sollte mal spüren, was sich in meinem Bauch abspielt! Das tut immer so weh, besonders am Abend. Da muß ich weinen und weinen. Mama und Papa tragen mich herum und sind ganz verzweifelt. Aber nicht so verzweifelt wie ich.

24.Dezember 1995: Heute waren Mama und Papa ganz feierlich. Sie haben den ganzen Tag Weihnachtslieder gehört und mir dann einen ganz komischen Baum mit Glitzersachen und vielen Lichtern gezeigt. Manche von den Lichtern sprühten so schön! Das hat mir gut gefallen.

4 Monate: Mama ist mit mir zur Mutterberatung gefahren. Da waren wir ja schon oft. Aber heute stach mir der nette Kinderarzt eine Spritze in den Oberschenkel. Das tat weh, aber ich hatte keine Zeit zu Weinen, weil er mir so einen lustigen Hampelmann zeigte. Am Abend ging es mir dann so schlecht. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Alles tat mir weh und Fieber hatte ich auch.

5 Monate: Ich bin jetzt schon ein richtig großer Bub. Ich kann schon schön mit meinen Spielsachen spielen und Bababa sagen. Außerdem esse ich schon richtiges Essen: Obstbrei und Gemüsebrei (sogar mit Fleisch).

6 Monate: Jetzt bin ich schon ein halbes Jahr alt! Ich kann schon fast sitzen. Wenn wir spazierengehen, sitze ich im Sportwagen und kann endlich die Welt sehen. Ich kann sogar schon Klavier spielen. Das ist sehr lustig! Und ich brauche auch keine Milch mehr von Mama. Ich kann ja schon so gut essen und am Morgen und am Abend kriege ich ein Fläschchen.

28.März 1996: Stellt Euch vor, ich habe gerade meine ersten beiden Zähne bekommen! Gleichzeitig! Jetzt kann ich endlich richtig beißen! Und seit gestern kann ich auch richtig sitzen ohne umzufallen und mich vom Bauch auf den Rücken drehen. Heute hab ich es geschafft, mich sogar vom Rücken wieder zurück auf den Bauch zu drehen.

7 Monate: Langsam lerne ich die Welt kennen. Da gibt es ganz liebe Tiere. Wir haben eine Katze, die gefällt mir sehr. Und die kleinen Leute, die Kinder, mag ich auch gern. Die sind so lustig. Aber große Männer kann ich nicht leiden. Die machen mir echt Angst!

8 Monate: In letzter Zeit war ich oft am Spielplatz. Ich bin sogar schon in der Sandkiste gesessen und hab den Sand gekostet. Mama war darüber nicht sehr glücklich. Beim letzten Einkauf durfte ich im Einkaufswagen sitzen. Das war so schön, am liebsten hätte ich ihn behalten. Aber Mama meinte, daß das nicht geht. Schade! Aber dafür darf ich jetzt manchmal mit dem Kochlöffel auf einem Topf trommeln. Das ist ganz schön schwierig. Aber wenn es mir gelingt, freue ich mich um so mehr.

9 Monate: Ich war krank. Hatte das 3-Tage-Fieber. Das ist ganz schön unangenehm, weil man da so hohes Fieber hat. Wenigstens dauert es nicht lange. Mein erstes Bad in einem See hab ich auch schon hinter mir. Irgendwie unheimlich war das schon. Aber nicht schlecht. Ich kann jetzt schon richtig essen. Ich beiße bei meiner Nachmittags-Banane selbst ab. Und ich versuche auch schon zu laufen. Wenn mir Mama dabei hilft, funktioniert es ganz gut.

10 Monate: Ihr werdet staunen, was ich jetzt schon alles kann: vom Liegen aufsetzen, mich zum Stehen aufziehen,krabbeln, "Papa" und "Mama" sagen, winken und "Baba" dazu sagen und in meinem eigenen Zimmer schlafen! Na, was sagt Ihr jetzt?

11 Monate: Inzwischen kann ich gehen, wenn ich mich dabei an einem Tisch oder einer Wand oder einer Hand festhalten kann. Ich übe das dauernd. Aber ich komme einfach viel schneller voran, wenn ich krabble. Ich kann jetzt auch schon richtig sprechen, zumindest ein paar Worte: Oma, Na, Ja, Nein, Aka (das heißt Katze!). Außerdem kann ich mit der Zunge schnalzen. Übrigens habe ich eine neue Freundin. Sie heißt Sophie und kommt jeden Tag zu uns. Wir spielen miteinander oder nebeneinander und nach dem Essen holt ihre Mama sie wieder ab.

12 Monate: Glaubt es oder nicht, ich bin ein Jahr alt!!! Und schon sehr geschickt. Sophie hat mir beigebracht, wie man einen Turm baut und mit den Legos spielt. Stehen kann ich jetzt auch schon, ohne mich irgendwo festzuhalten und manchmal wage ich sogar 2-3 Schritte. Dann falle ich um oder setze mich hin. Mama meinte es wäre Zeit für meine ersten Schuhe, und so haben wir welche gekauft. Ein komisches Gefühl. Gut, daß ich die nur draußen tragen muß! Ich habe übrigens Schuhgröße 20. Aber ich habe ja nicht nur Schuhe bekommen. Wir haben 2 Geburtstagsfeste gefeiert. Einmal kam die Verwandtschaft und einmal meine Freunde. Wir hatten Kuchen, eine Kerze und ganz viele Luftballons. Und jeder der kam brachte mir schönes Spielzeug. Jetzt hab ich so viele Spielsachen, daß ich gar nicht mehr weiß, womit ich zuerst spielen soll.

13 Monate: Großartige Neuigkeiten: Ich kann laufen! Richtig laufen, so weit ich will. Naja, wenigstens einige Meter. Und wenn ich umfalle, kann ich ganz alleine wieder aufstehen. Und dazu brauche ich nicht einmal mehr einen Stuhl oder etwas ähnliches, um mich daran hochzuziehen. Ich bin ja so stolz und glücklich. Laufen, das ist schon etwas besonderes. Jetzt heißt es üben!

14 Monate: Ich trinke kein Fläschchen mehr. Darüber bin ich hinaus. Habe ich vergangenen Monat zu erwähnen vergessen. Ich war nämlich zum ersten Mal in meinem Leben im Krankenhaus. Das war das furchtbarste, was ich bisher erlebt habe. Ich hatte Mittelohrentzündung, Fieber und Durchfall und so schickte uns meine Ärztin ins Linzer Kinderkrankenhaus. Dort versuchten die mich gleich an den Tropf zu hängen, obwohl sie noch gar nicht wußten, ob ich Austrocknungserscheinungen habe. Sie stachen mich mehr als zehnmal(!), konnten aber keinen Zugang finden. Das ganze dauerte eine halbe Stunde. Zwei Leute hielten mich fest und ich hatte solche Angst. Ich schrie wie am Spieß und zitterte am ganzen Körper. Mama versuchte mich zu trösten, aber sie weinte selbst dabei. Später stellte sich dann heraus, daß die ganze Prozedur unnötig gewesen war. Naja, dann ließen die mich wenigstens in Ruhe. Mama paßte auch gut auf, damit sie mich nicht mehr quälen konnten. Jedenfalls gaben sie mir nur Reisschleim ins Fläschchen und drohten mich doch noch an den Tropf zu hängen, wenn ich das ekelige Zeug nicht trinke. Mama leerte es in den Ausguß und erzählte denen, ich hätte es getrunken. Bald darauf war mein Fieber weg und wir flohen aus dem Laden. Daheim gab mir Mama dann mein Folgemilchfläschchen, aber ich konnte echt kein Fläschchen mehr sehen. Mir war der Reisschleim und der Horror noch in zu guter Erinnerung. Und so trank ich eben kein Fläschchen mehr.

15 Monate alt: Ich kann jetzt schon richtig gut laufen. Außerdem kann ich jetzt auch ganz allein mit der Gabel essen und aus dem Glas trinken. Dabei verschütte ich allerdings manchmal etwas. Naja, wozu gibt es Trinklernbecher? Die sind mir viel lieber!

16 Monate alt: Mama ist in letzter Zeit immer ein bißchen nervös. Das liegt daran, daß ich jetzt ziemlich gut klettern kann. Nur manchmal falle ich eben auch herunter. Und davor hat Mama Angst. Ich nicht. Ich bin doch schon groß! Ich kann schon so viele Wörter sprechen: Baby, Teddy, auf, aus, Auto, Bub, Hammer, Nee (=Schnee), Phie (=Sophie), Hauba (=Haube), Bop (=Popo), Duß (=Fuß) und viele andere. Ach ja, bevor ich es vergesse, das Christkind war da. Wir hatten wieder einen sehr schönen Glitzerbaum. Ich dachte ja zuerst, daß alles was da draufhängt eßbar ist, merkte aber bald, daß die Kugeln nicht gut schmecken und man davon auch gar nicht abbeißen kann. Aber unter dem Christbaum lagen Schätze! Am besten fand ich ja den Puppenbuggy und mein Nachziehspielzeug, aber die anderen Sachen waren auch nicht zu verachten.

17 Monate alt: Mein Mund ist voller Zähne! Mama zählt mit und schreibt immer auf, wenn ein neuer kommt. Sie sagt, ich habe jetzt schon 12 Stück! Das ist ganz schön viel. Ich hoffe, daß bald alle da sind. Es ist nämlich nicht gerade angenehm, einen Zahn zu bekommen. Das tut ziemlich weh. Manchmal bekomme ich sogar Fieber davon, oder Durchfall. Das ist wirklich nicht schön. Meinen Papa hab ich in letzter Zeit sehr lieb. Endlich beschäftigt er sich richtig mit mir. Wir spielen und raufen miteinander. Er sagt immer, er kann mit kleinen Babys nicht so viel anfangen. Na gut, jetzt bin ich ja groß. Meine Oma hab ich auch sehr lieb. Bei ihr bleibe ich sogar über Nacht, wenn es sein muß. Unsere mittlerweile zwei Tageskinder, Sophie und Manuel hab ich auch sehr lieb. Es macht Spaß, mit ihnen zu spielen. Am Wochenende kommen sie nicht zu uns, dafür ist da Papa daheim und Mama hat auch mehr Zeit für mich. Trotzdem freue ich mich immer schon auf Montag, weil da meine Freunde wieder kommen.

18 Monate alt: Wißt Ihr schon das Neueste? Ich werde ein großer Bruder. Mama bekommt nämlich in einem halben Jahr ein Baby. Und ich dachte schon, sie wäre krank! Sie war in letzter Zeit nämlich immer ganz weiß im Gesicht und rannte immer aufs Klo. Ein paar Tage lang war sie sogar im Krankenhaus. Ich hab sie ganz schön vermißt. Aber Papa hat sich um mich gekümmert und wir haben sie jeden Tag besucht. Jetzt geht es ihr schon wieder viel besser und wir können gemeinsam rausgehen. Draußen hat sich in letzter Zeit auch viel verändert. Der Boden ist nicht mehr weiß, sondern grün, und heißt nicht mehr "Nee", sondern "Wiese". Irgendwie sieht jetzt alles ganz anders aus. Gegenüber von unserem Haus wird ein neues Haus gebaut und ich könnte dem "Bagger" und dem "Gahn" (=Kran) stundenlang bei der Arbeit zusehen. Aber in der Wohnung gefällt es mir auch ganz gut. Ich höre gern Kinderkassetten und tanze dazu. Und ich kann schon mit Legos bauen. Am lustigsten ist es, wenn meine Freunde da sind. Die haben immer so schöne Ideen zum spielen.

19 Monate: Ich brauche keinen Schnuller mehr. Seit 4 Monaten hatte ich immer den selben Schnuller und habe jeden anderen verweigert, obwohl Mama fand, mein Schnuller sähe ekelhaft aus. Er schmeckte aber so gut! Nach 4 Monaten ist er aber leider brüchig geworden und Mama warf ihn einfach weg. Sie gab mir einen neuen, aber den wollte ich nicht. Ich blieb meinem guten alten Freund treu und lebe seither ohne Schnuller. Die ersten paar Nächte waren hart, aber jetzt macht es mir gar nichts mehr aus. Übrigens habe ich vor kurzem den Osterhasen getroffen. Er hat mir Eier und ein kleines Häschen geschenkt. Das fand ich sehr nett von ihm. Aber so ist er eben. Schwimmen kann ich jetzt auch schon - wenn Papa mich festhält. Wir waren im Hallenbad. Das war sehr schön. Ich hab mich im Wasser so wohl gefühlt, daß ich gar nicht mehr raus wollte.

20 Monate alt: Ich mußte schon wieder ins Krankenhaus! Diesmal war mein Penis schuld. Der hatte sich nämlich entzündet, weil meine Vorhaut zu eng war. Als die Entzündung vorbei war, gingen wir (Mama, Papa und ich) ins Krankenhaus. Dort bekam ich etwas zu trinken, von dem mir ganz schwindlig wurde. Dann bekam ich eine Spritze und schlief ein. Als ich wieder wach wurde, tat mir mein Penis schon wieder weh. Das blieb auch noch ein paar Tage so. Besonders, wenn ich in die Windel machte. Jetzt ist es wieder gut. Ich muß noch etwas schöneres erzählen: Wir waren auf einem Jahrmarkt und da durfte ich 6x mit dem Kinderkarussel fahren! Das war vielleicht ein Spaß!

21 Monate alt: Ich kann schon richtig gut sprechen! Meinen Namen schaffe ich, bis auf einen Buchstaben, perfekt. Ich sage Lusas Alesi statt Lukas Alesi. Außerdem kann ich schon kleine Sätze bilden, wie z.B. "Mama Wäsche waschen". Mama ist sehr stolz auf mich. Ich auch. Ich habe jetzt einen eigenen Büchereiausweis! Wir fahren alle 3 Wochen in die Bücherei, um uns Bücher auszuleihen. Die haben sehr schöne Bilderbücher! Besonders gut gefällt mir "Mein Bagger". Das kann ich mir immer wieder ansehen. Ich kann jetzt auch schon Dreirad fahren. Zumindest rückwärts. Mama muß jetzt Autofahren lernen. Das ist sicher noch schwieriger. Sie geht jetzt oft in die Fahrschule. Mir paßt das gar nicht. Sie muß immer so viel lernen. Dabei würde ich viel lieber mit ihr spielen. Wenigstens habe ich noch Manuel und Sophie! Und am Wochenende hat Mama doch Zeit für mich. Da unternehmen wir dann meistens was: Tiergarten besuchen, Erdbeeren pflücken am Erdbeerland, Kinderfest am Flughafen usw.

22 Monate alt: Ich habe die Windpocken bekommen! Manuel hat mich damit angesteckt. Das gute an dieser Krankheit ist, daß ich mich nicht wirklich krank gefühlt habe. Die Bläschen waren zwar lästig, aber Mama gab mir Tropfen, damit sie nicht so juckten. Manuel kam trotzdem zu uns, er hatte sie ja vor mir gehabt und konnte sich nicht mehr anstecken. Sophie kam nicht und wird wahrscheinlich gar nicht mehr kommen, da inzwischen die Ferien angefangen haben und sie danach in den Kindergarten kommt. Mama hat endlich ihren Führerschein bekommen und muß jetzt nicht mehr in die Fahrschule. Sie hat wieder viel mehr Zeit für mich. Das ist sehr gut, weil Manuel seit Ferienbeginn auch nicht mehr zu uns kommt. Ich vermisse ihn sehr. Mama ist jetzt schon ganz schön dick. Das liegt an meinem kleinen Bruder Raphael, der in ihrem Bauch wohnt. Mama sagt, er wird in ein paar Monaten herauskommen, aber das kann ich mir nicht wirklich vorstellen.

23 Monate alt: Mama und ich gehen jetzt oft ins Schwimmbad. Dort ist es sehr lustig. Aber das ist gar nichts gegen das Meer. Dort waren wir für ein paar Tage. In Italien. Ich habe Sand gespielt und Muscheln gesucht, viel Pizza gegessen und bei Mama und Papa im Bett geschlafen. Es war wunderschön!

2 Jahre alt: Jetzt lebe ich schon seit zwei Jahren auf dieser Welt! Kaum zu glauben. Ich hatte ein richtiges Kindergeburtstagsfest mit meinen Freunden! Das war sehr schön. Außerdem bekam ich eine Torte und ganz viele Geschenke. Das schönste war ein richtiges Zelt mit Kriechtunnel. Die allerschönste Geburtstagsüberraschung war aber, daß Manuel jetzt doch noch 3 Wochen lang zu uns kommt.

25 Monate alt: Jetzt ist Raphael wirklich aus Mamas Bauch herausgekommen. Ich kann es noch gar nicht fassen. Mama und Papa haben mich zu Oma gebracht, wo ich übernachtete und als Papa mich wieder abholte, sagte er mir, daß ich jetzt einen kleinen Bruder habe. Wir sind ins Krankenhaus gefahren. Da war Mama und dieses seltsame kleine Baby. Das ist also Raphael. Irgendwie unheimlich. Die Großen spinnen alle! Die sind total vernarrt in den kleinen Wurm! Ich muß schon ganz schön viel anstellen, damit sie mich auch noch bemerken. Wenigstens schläft der meistens und Mama hat Zeit, mit mir zu spielen.

26 Monate alt: Mama, Raphael und ich gehen jetzt einmal pro Woche in eine Spielgruppe. Das ist sehr lustig. Dort haben wir schon ganz viele Lieder gelernt, und Fingerspiele. Außerdem basteln wir sehr schöne Sachen. Wir haben eine Laterne gebastelt, die Kerze darin angezündet und sind damit im Kreis gegangen und haben dazu gesungen. Das war wirklich schön!

27 Monate alt: Das Christkind war wieder da! Es hat einen wunderschönen Christbaum gebracht. Ich habe die ganzen Schokoladefiguren ausgewickelt, aber nicht gegessen. Und ich habe einen eigenen Kassettenrekorder bekommen! Das ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe. Woher das Christkind wohl wußte, daß ich mir den gewünscht habe? Wahrscheinlich hat Mama es ihm verraten. Ach ja, kurz vor Weihnachten war Raphaels Taufe. Ich habe eine neue Frisur bekommen und ein ganz festliches Gewand mit Gilet und Mascherl. Die Taufe war ganz lustig. Ich bin in der Kirche herumgelaufen und Oma hinter mir her. Dann fuhren wir noch ins Gasthaus, wo ich ein Schnitzel für mich allein bekam und mit meinem Cousin Thomas spielte. Raphael ist übrigens doch ganz lieb. Irgendwie mag ich ihn. Ich passe auch auf ihn auf. Er ist ja noch so klein. Ich bin doch schon viel größer und klüger. Ich kenne fast alle Farben, kann bis 10 zählen und die meisten Buchstaben am Computer finden. Mama und Papa sind sehr stolz auf mich.

28 Monate alt: Ich war auf meinem ersten Faschingsfest. Ich durfte mir selbst ein Kostüm aussuchen und wollte mich unbedingt als Katze verkleiden. Also bekam ich schwarze Ohren, Schwanz und Mascherl, ein Katzengesicht aufgemalt und dazu eine schwarze Hose und einen schwarzen Sweater. Am Fest waren viele Kinder und es war sehr laut. Ich schaute bei den meisten Spielen nur zu. Trotzdem war es sehr lustig. Übrigens bin ich jetzt schon fast ein Kindergartenkind. Mama hat mich schon dort angemeldet. Wenn alles gutgeht, komme ich in die selbe Gruppe wie Manuel. Das wäre sehr schön!

29 Monate alt: Ich habe gerade einen wunderschönen Tag erlebt! Wir waren lange am Spielplatz. Manuel war auch da und wir haben miteinander gespielt. Er ist mein bester Freund! Papa ist dann mit mir ins Hallenbad gefahren. Wir waren schwimmen und planschen und ich wäre am liebsten dort geblieben. Daheim durfte ich dann noch in die Badewanne. Das war ein Tag nach meinem Geschmack!

Zweieinhalb Jahre alt: Momentan bin ich nicht besonders gut gelaunt. Ich weiß selbst nicht warum, aber das einzige was mir wirklich Spaß macht, ist Mama zu ärgern. In der Spielgruppe spucke ich die Kinder an, bin grob zu Mama, strample beim Stiefelanziehen und wenn das alles sie nicht wütend genug macht, schlage ich Raphael. Nicht zu fest, ich hab ihn ja lieb, aber so kann ich Mama sicher ärgern.

31 Monate alt: Jetzt hab ich mich wieder beruhigt. Ich bin meistens ganz brav, laufe nicht mehr auf die Straße, spucke nicht mehr und bin auch nicht mehr so grob. Und ich habe wieder viel gelernt. Das Wichtigste zuerst: Ich brauche tagsüber keine Windel mehr, sondern gehe aufs Töpfchen. Ich bin immer ganz stolz, wenn ich wieder was hineingemacht habe. Außerdem kann ich jetzt schon den Knopf vom Aufzug drücken und im Aufzug alle Knöpfe die ich brauche: Ausgang, Garage und 3 (da wohne ich). Vor kurzem war ich mit Mama im Kasperltheater. Das war so schön, aber leider viel zu kurz! Am Schluß hat mir Gretel einen Apfel und eine Karotte geschenkt. Den Apfel hab ich sofort aufgegessen. Nur der Stengel blieb übrig.

32 Monate alt: Ich mache immer noch Fortschritte! Seit ein paar Tagen brauche ich auch beim Mittagsschlaf keine Windel mehr. Mama läßt einfach das Gitter von meinem Bett offen und wenn ich mal muß, klettere ich raus und gehe schnell aufs Töpfchen. Übrigens hab ich jetzt auch keine Angst mehr vor der Toilette. Nur halten Mama und Papa nicht so viel von meiner Idee, im Stehen nicht hineinzufallen! Aber Mama meint, das dürfte ich erst wenn ich alt genug bin, um selbst das Klo zu putzen! Übrigens waren wir vor kurzem im Freibad. Das war super. Am Anfang kam mir das Wasser zwar ein bißchen kalt vor, aber dann war es sehr lustig. Ich hab da auch ein Mädchen kennengelernt. Sie ist mir den ganzen Nachmittag überallhin gefolgt. Ich wußte nicht so recht, ob ich mich geschmeichelt oder belästigt fühlen sollte. Naja, irgendwie hat es mir schon gefallen.

33 Monate alt: Ich kann Euch wieder ganz schön viel erzählen! Wir waren gerade auf Urlaub im Pumuckl Hotel in der Steiermark. Das war echt schön! Die hatten dort einen super Spielplatz und eine Ponyalm mit Indianerdorf samt Tipi, einer bunten Holzhütte, die ich sehr interessant fand und Baumhaus. Am schönsten war aber der Ballpool im Keller. Da gingen Mama und Papa viel zu selten mit mir hin! Ich fand es auch sehr lustig, die Kinder zu hauen, was Mama und Papa aber gar nicht gut fanden. Dafür waren sie aber ganz stolz auf mich, weil ich schon ganz allein schwimmen kann, wenn ich Schwimmflügel anhabe. Wieder daheim lernte ich dann auch noch Radfahren. Mit Stützrädern natürlich. Jedenfalls bin ich schon richtig groß und kann es kaum erwarten, bis der Kindergarten endlich anfängt. Mama auch nicht.

3 Jahre alt (September 98): Jetzt habe ich mich schon länger nicht mehr hier gemeldet. Inzwischen ist auch ganz viel passiert! Das Wichtigste: Ich bin jetzt ein Kindergartenkind! Seit 31. August gehe ich jeden Tag für dreieinhalb Stunden in den Kindergarten. Und es ist sehr schön dort! Tante Pia und Tante Carmen sind sehr lieb und kümmern sich um mich, weil Mama ja nicht mitkommen kann, in den Kindergarten. Mein bester Freund Manuel ist auch in meiner Kindergartengruppe. Wir können dort sehr schön miteinander spielen, weil es jede Menge Spielsachen gibt. Leider muß man die immer gleich nach dem Spielen selber wieder wegräumen. Das gefällt mir nicht so gut. Tante Pia geht auch oft mit uns spazieren. Da müssen wir sooooo weit gehen! Das gefällt mir auch nicht. Tante Carmen ist aber ganz lieb und trägt mich manchmal das letzte Stück bis zum Kindergarten, wenn ich sehr müde bin. Sonst ist wirklich alles schön im Kindergarten. Eine Woche nachdem der Kindergarten angefangen hatte, haben wir dort auch schon meinen Geburtstag gefeiert. Da gab es eine Dumbo-Torte, Luftballons, Schwimmkerzen, Lieder, ein Märchen und ein Zauberamulett für mich. Ich saß am Geburtstagstisch und durfte zwei Kinder einladen. Das war sehr schön und aufregend! Am nächsten Tag feierte ich schon wieder Geburtstag. Mama hat ein Geburtstagsfrühstück für mich vorbereitet, mit Kerzen und Geschenken. Ich bekam Musikinstrumente und ein Memory. Am Nachmittag sind dann Oma und Tante Elisabeth gekommen und ich bekam noch eine Torte und eine Garage. Drei Tage später waren wir bei Onkel Alfred zu Besuch, da gab es schon wieder eine Torte und einen Kassettenrecorder und Märchenkassetten. Und am Tag darauf feierten wir Kindergeburtstag mit Manuel, seinem Bruder Lukas, Isabelle, Raphael und der 4. Torte. Jetzt bin ich also 3 Jahre alt. Ich sehe gern "Dumbo" auf Video, spiele "Harry Hops" am Computer, schnipsle mit meiner Papierschere und kuschle mit Mama. Ich hab sie ja so lieb! Und das sage ich ihr auch ganz, ganz oft. Nur in der Früh streiten wir öfter mal, weil ich da immer so müde bin und mich nicht anziehen (lassen) will. Mama meint, das käme daher, daß ich am Abend nicht brav ins Bett gehe. Aber am Abend bin ich ja nicht müde, sondern am Morgen. Daß die das nicht versteht!

Oktober 98: Heute hab ich Mama getröstet. Sie hat nämlich ihre Handtasche mitsamt ihrem Führerschein in St. Pölten bei der Hermi-Oma vergessen. Dann war sie ganz aufgeregt, weil sie den Führerschein ganz dringend braucht. Also hab ich ihr meinen geschenkt. Ich hab nämlich auch einen. Und dann hab ich Papa zugehört, wie er auf der Gendarmerie angerufen und gefragt hat, ob Mama zwei Tage lang trotzdem Auto fahren darf. Und hab zur Sicherheit auch noch mal dort angerufen. Mit meinem Telefon natürlich. Mama war ganz gerührt und mußte lachen und war gleich nicht mehr so traurig.

Dezember 98: In letzter Zeit hat sich wieder viel getan! Als erstes haben wir im Kindergarten das Laternenfest gefeiert. Das war schön! Wir haben dafür Laternen gebastelt, die wie Sonnenblumen aussehen und haben dann ein paar Lieder gelernt und beim Fest dann gesungen und einen Lichtertanz aufgeführt. Mama war schwer beeindruckt und sehr gerührt. Ein paar Wochen später kam der Nikolaus in den Kindergarten. Der hatte einen großen Stock und ein Kreuz auf der Mütze. Das gefiel mir besonders gut. Wir bekamen auch alle ein Sackerl mit Nüssen und Obst. Bei Manuel daheim kam der Nikolaus dann auch noch einmal. Das war aber nicht der Echte, denn der hatte gar kein Kreuz auf der Mütze! Trotzdem war er lieb und hat uns viel zum Naschen und noch mehr Nüsse geschenkt. Wir haben aber auch so schön für ihn gesungen. Das haben wir im Kindergarten gelernt. Dort lerne ich sehr viel. Ich kann jetzt auch schon Schnecken und Sterne ausschneiden, einen Nikolaus falten und viele Lieder singen. Daheim hab ich auch wieder viel gelernt. Ich kann mich alleine an- und ausziehen, Raphael beim Ausziehen helfen, den Computer hochfahren, mit meinen Kinder-CD-Roms spielen, meinen Namen eintippen und den Computer herunterfahren. Mit Mama war ich vor kurzem Bob fahren. Das war sehr lustig. Ich wollte nämlich nicht alleine fahren, also setzte sich Mama mit auf den Bob und dann machte es ihr genau so viel Spaß wie mir. Und noch eine tolle Neuigkeit: Wir haben wieder eine Katze! Ich hab so lange gejammert, bis Mama und Papa nachgaben und mit uns ins Tierheim fuhren, wo ich mir Leila aussuchte. Sie ist sehr lieb und läßt sich von mir herumtragen ohne zu kratzen. Ich mag sie wirklich gern.

Jänner 99: In letzter Zeit habe ich richtig viel zu tun. Ich kümmere mich nämlich um meinen kleinen Bruder, räume Gläser und Tassen weg, die er nicht erwischen darf, wasche ihm mit einem Waschlappen das Gesicht und die Hände, halte Türen zu, die er nicht aufmachen darf und lese ihm am Abend Geschichten vor. Er ist ja auch ein liebe kleiner Kerl. Aber jetzt muß ich Euch unbedingt von Weihnachten erzählen! Das war schön! Das Christkind hat uns einen Christbaum gebracht mit Kerzen und Spritzkerzen und darunter lagen gaaanz viele Geschenke. So viele, daß ich gar nicht alle auf einmal auspacken konnte. Eine Winnie Puuh CD-Rom war dabei, Play Dooh mit Knetwerk, eine Kinderliederkassette und ein neuer Dumbo zum Kuscheln. Kurz nach Weihnachten war dann Silvester. Da waren wir bei Manuel zu Besuch und wir durften ganz lange aufbleiben. Zu Mitternacht haben wir Kindersekt getrunken und uns das Feuerwerk draußen angesehen. Dann sind wir eingeschlafen und am nächsten Tag erst zu Mittag wieder aufgewacht. Nach den Weihnachtsferien wollte ich zuerst nicht mehr in den Kindergarten gehen, weil es dort so laut ist und weil dort so viele Kinder sind und überhaupt ist es sehr anstrengend im Kindergarten, aber inzwischen hab ich mich doch wieder daran gewöhnt. Mama will mich jetzt nicht mehr zum Einkaufen mitnehmen, weil ich manchmal einfach verschwinde. Kann ich was dafür, wenn Mama und Papa immer so schnell weitergehen, daß ich mir nicht in Ruhe alles ansehen kann? Die Großen sind schon manchmal sehr seltsam!

Februar 99: Es ist Faschingszeit! Im Kindergarten hatten wir gleich 2 Feste: ein normales Faschingsfest und ein Bauernhoffest. Einmal war ich als Gespenst verkleidet und einmal als Schaf. Wir haben viele lustige Spiele gespielt. Es war wirklich sehr schön. Mama hat mir gesagt, daß sie noch ein Baby bekommen möchte. Das finde ich lustig. Ich bin schon gespannt, wann der liebe Gott ihr eins in den Bauch reintut.

April 99: Wir sind jetzt viel am Spielplatz. Ich kann schon sehr gut  Rad fahren. Ich fahre auch schon allein mit dem Aufzug und manchmal darf ich sogar schon ohne Mama am Spielplatz bleiben, wenn Manuel und Lukas oder meine neue Freundin Stefanie unten sind. Mama schaut dann aber oft beim Fenster raus und wenn sie mich nicht sieht, wird sie ganz böse. Ich hab ja auch versprochen, am Spielplatz zu bleiben. Aber manchmal vergesse ich das eben. Mama hat jetzt übrigens ein Baby im Bauch. Es ist aber noch ganz klein und Mamas Bauch ist noch gar nicht dick. Ich rufe manchmal "Hallo Baby!" in den Bauch hinein. Vielleicht hört es mich ja.

Juli 99: Es ist Sommer! Wir waren schon auf Urlaub in Italien. Das war ja soooo schön! Wir haben in einem Wohnmobil gewohnt, das war eine Wohnung auf Rädern auf einem Campingplatz. Raphael und ich hatten ein eigenes Zimmer mit einem Stockbett. Ich durfte oben schlafen. Ich bin ja auch schon groß. Wir waren im Meer baden und haben ganz viele Muscheln gesammelt. Papa hat mit mir Sandburgen gebaut und mich einmal im Sand eingegraben. Nur mein Kopf schaute noch raus. Wir haben auch ganz viel Pizza und Spaghetti gegessen. Einmal waren wir in einer Stadt, die Venedig hieß. Das war ganz schön anstrengend. Wir sind den ganzen Tag nur rumgelaufen. Dann sind wir auf einen Platz gekommen, wo es ganz viele Tauben gab. Das fand ich lustig. Und danach sind wir mit dem Schiff gefahren. Das war auch schön. Jetzt sind wir wieder daheim und gehen ganz oft ins Freibad. Dort treffe ich meistens auch Freunde aus dem Kindergarten. Ich kann schon richtig schwimmen - mit Schwimmflügeln. Und es macht mir gar nichts mehr aus, wenn ich Wasser ins Gesicht gespritzt kriege. Ich bin ganz braungebrannt und meine Haare sind ganz hellblond von der Sonne. Der Sommer ist einfach spitze!

4 Jahre alt (September 99): Jetzt bin ich schon 4 Jahre alt! Ich gehe wieder in den Kindergarten, bin aber jetzt nicht mehr der Kleinste in der Gruppe. Wir haben nämlich viele neue Kinder bekommen. Und die sind erst 3 Jahre alt! Meinen Geburtstag haben wir im Kindergarten auch wieder gefeiert. Diesmal bekam ich schon 4 Luftballons und einen Schmetterling, der mit Süßigkeiten gefüllt war. Daheim haben wir meinen Geburtstag auch gefeiert. Ich durfte Manuel, Lukas und Stefanie einladen und wir haben mit Mama Spiele gespielt und Benjamin Blümchen Torte gegessen und Kindersekt getrunken. Und dann haben wir noch am Spielplatz weitergespielt. Das war ein tolles Fest!

Oktober 99: Ich bin jetzt ein Mittagskind! Ich darf im Kindergarten Mittagessen und am Nachmittag dort spielen, bis Papa von der Arbeit kommt und mich abholt. Das finde ich super! Mama muß sich nämlich jetzt mehr ausruhen. Sie war im Krankenhaus, weil unser Baby schon zu früh rauskommen wollte. Jetzt muß sie Tabletten schlucken und ich darf sie nicht ärgern. Aber das mache ich ja sowieso nie!

November 99: Wir haben wieder Laternenfest gefeiert! Wir haben einen Laternenumzug rund um den Kindergarten gemacht und dann im Turnsaal gesungen und getanzt. Mamas Bauch war da schon ganz dick. Sie hat auch schon ungeduldig gewartet, daß unser Baby rauskommt. Aber das kam dann erst zwei Wochen später. Jetzt hab ich eine kleine Schwester! Genau wie ich es mir gewünscht habe! Als sie rauskam, war ich bei Manuel. Papa hat mich dann abgeholt und ich hab Mama und Sina im Krankenhaus besucht. Ich hab zu Mama gesagt: "Ich hab´s dir ja gleich gesagt: Wenn man sich eine Schwester wünscht, dann kriegt man auch eine!" Sie hat mir nämlich bis zum Schluß nicht geglaubt, daß unser Baby ein Mädchen ist. Sina ist ganz klein und lieb. Ich hab sie auch schon am Schoß gehalten. Sie hat dunkle, weiche Haare und ich streichle sie sehr oft.

Dezember 99: Der Nikolaus war da! Erst im Kindergarten und dann bei Manuel. Eigentlich war es eine Frau, die sich als Nikolaus verkleidet hatte. Der echte Nikolaus ist nämlich schon tot. Der ist im Himmel beim lieben Gott. Deshalb kommen verkleidete Nikoläuse zu den Kindern. Ich hab wieder viel zu naschen gekriegt! Dafür hab ich aber auch schön gesungen und das Gedicht konnte ich auch auswendig. Zu Weihnachten war ich krank, aber schön war es trotzdem. Wir haben wieder einen ganz schönen Christbaum bekommen und Geschenke: einen Lego-Zug, der selber fährt - auf richtigen Schienen, eine Benjamin Blümchen CD-Rom, ein Piratenschiff, ein Hämmerchenspiel mit echten Nägeln und einen coolen Jogger. Ich kümmere mich jetzt auch um Sina. Wenn sie weint, gebe ich ihr ihren Schnuller in den Mund und tröste sie. Und wenn das nichts hilft, rufe ich Mama, damit sie sie stillen kommt. Schließlich bin ich ihr großer Bruder und muß auf sie aufpassen!

Jänner 2000: Wir haben wieder Silvester gefeiert, diesmal aber daheim. Ich wollte ja lieber wieder zu Manuel, aber Mama und Papa wollten den Jahrtausendwechsel lieber nur mit uns feiern. Es war dann aber auch schön. Wir durften aufbleiben, sind dann aber doch schon früh eingeschlafen. Dafür sind wir nach ein paar Stunden wieder aufgewacht und waren dann zu Mitternacht gar nicht müde. Wir haben mit Mama und Papa angestoßen und uns das Feuerwerk angesehen. Dann durften wir noch Blei gießen. Ich war noch gar nicht müde, aber wir mußten dann trotzdem ins Bett. Nach den Weihnachtsferien haben wir eine neue Kindergartentante bekommen: Tante Bettina. Ich finde es schade, daß Tante Pia jetzt nicht mehr bei uns ist, aber Tante Bettina mag ich auch. Und Tante Carmen ist ja auch noch da. Die mag ich sowieso am allerliebsten. Ich bin jetzt kein Mittagskind mehr, sondern wieder ein Heimgeher. Das beste daran ist, daß ich immer mit Manuel und seiner Mama mitfahren darf, wenn wir abgeholt werden. Jetzt bin ich gerade krank und kann deshalb nicht in den Kindergarten gehen. Ich hoffe, ich kann bald wieder hingehen. Ich bin nämlich sehr gerne dort.

 

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